Phytin im Getreide und die Wirkungsweisen für die Ernährung

Phytin übernimmt im Getreide die Funktion für das Wachstum der Pflanze und kann Mineralien an sich binden wie Calcium, Eisen, Magnesium und Zink. Diese nimmt es aus dem Boden auf und dadurch sind Getreide für den Menschen Minerallieferanten. Leider sind durch die extensive landwirtschaftliche Nutzung der Böden das Mineraliengleichgewicht dem natürlichen Gleichgewicht geraten und nur durch Düngung noch ertragreich. Dies führt auch in den Getreiden zu Defiziten, die dann das unbehandelte Vollkorn durch Aufnahme der Mineralien im Körper ausgleicht. Diese Entmineralisierung könnte ein Grund für die Osteoporoseanfälligkeit der heutigen Menschen sein. Oder es wird versucht, durch Nahrungsergänzungsmittel die Defizite der Nahrung wieder wett zu machen. Leider sind die nicht biologisch gebundenen Mineralien für den Körper nur sehr schwer aufzunehmen, daher meist nicht verwertbar und sogar bei der Ausscheidung für die Ausscheidungunsorgane belastend.

D.h. es ist empfehlenswert alles Getreide wie z.B. Reis oder Getreide zum Müsli in Wasser ca. 8 Stdt. einzuweichen, denn dabei wird die Phytin in die Phytase umgewandelt und abgebaut, kann sich also beim Essen nicht mehr auf die Mineralien im Körper auswirken.

Die natürliche Mineralisierung der Böden braucht Zeit bis das Gestein verwittert und die Mineralien frei gibt, daher war auch immer die Ruhephase für den Boden fester Bestandteil des Ackerbaus. Bis es in der heutigen Zeit zu Ertragsmaximierungstrategien in der Landwirtschaft gekommen ist.

Phytin ist wasserlöslich und kommt das Korn mit Feuchtigkeit in Kontakt, ist das der Start für die Keimung und das Wachstum der neuen Pflanze. Durch Feuchtigkeit wird das Enzym Phytase aktiviert und das Phytin wird abgebaut zugunsten der Stoffwechselvorgänge. Die Stoffe, die aus dem Phytin gebildet werden liefert die erste Energie für den Start des Wachstums durch die Phosphatverbindungen, ähnlich wie ATP in der Tierzelle. Es ist ein Energiespeicher, der die Startenergie im Keim wie bei einer Autobatterie zur Verfügung stellt. D.h. es werden die gebunden Mineralien freigesetzt und die notwendige Energie für die Keimung des Samenkorns frei zu setzten, bis die Pflanze Chlorophyll gebildet hat und sich aus dem Sonnenlicht selbst mit Energie versorgen kann.